Samstag, 29. Oktober 2016

Heiß und fettig

Vermutlich hat so ziemlich jede Hausmannsküche eine Version dieses Klassikers in ihrem Repertoire, wenn auch unter verschiedenen Namen und Zubereitungsarten: Kartoffelpuffer, Reibekuchen oder Kartoffelrösti.
Im Saarland sind sie bekannt als Grommbierkischeljer und entweder beliebte Beilage zu verschiedenen Suppen oder werden z.B. zusammen mit Appeltratsch (Apfelmus) als Hauptgericht gereicht.
Auch auf diversen Volksfesten gibt es die Kartoffelspeise häufig an den Imbissbuden zu kaufen, Meistens besteht dort die Rohmasse neben sehr fein geriebenen Kartoffeln als Hauptzutat aber oft auch aus Ei. Dabei braucht man für die knusprigen Kartoffeltaler eigentlich nur Kartoffeln und... 

äh ja...

... Kartoffeln.

Okay, Gewürze dürfen selbstverständlich nicht fehlen und man kann die Kischeljer natürlich noch mit Zwiebeln, Kräutern oder anderen Gemüsen verfeinern. Aber als Grundzutat genügt tatsächlich einfach die Kartoffel. Ich nehme am liebsten eine festkochende Sorte, aber prinzipiell gelingen sie auch mit jeder anderen. Je nach Stärkegehalt der Kartoffelsorte, die man verwendet, kann man evtl. noch ein wenig zusätzliche Kartoffelstärke einarbeiten, damit nichts auseinander fällt.

Im Prinzip ist die Zubereitung so simpel, dass man eigentlich kein Rezept bräuchte. Trotzdem habe ich hier meine Empfehlung für eine Variante mit Apfelmus aufgeschrieben, die reicht, um 2 Personen satt zu bekommen. 
Info: Weder low carb noch low fat. J

Kartoffelpuffer

900 g Kartoffeln
evtl. etwas Kartoffelstärke
Salz, Pfeffer, Muskat
Öl zum Braten

Apfelmus

4 Äpfel
Saft einer Zitrone
1-2 EL Wasser
gegebenfalls Zucker, Zimt (nach Wunsch)

Äpfel schälen, in grobe Würfel schneiden und zusammen mit dem Zitronensaft und dem Wasser in einem kleinen Topf zum Kochen bringen. Hitze reduzieren und mit geschlossenem Deckel bis zur gewünschten Konsistenz leicht köcheln lassen. Zwischendurch umrühren.
Die Kartoffeln schälen, die Hälfte sehr fein, die andere Hälfte in grobe Stücke reiben. Die Kartoffel auf ein sauberes Küchentuch legen, einwickeln und gut ausdrücken (ausgetretene Flüssigkeit und Stärke auffangen). Kartoffelmasse in eine große Schüssel füllen, salzen, ein paar Minuten stehen lassen. Aus den Kartoffeln tritt Wasser aus. Dann alles gut durchkneten, noch mal salzen, pfeffern mit Muskat abschmecken. 
Den Boden einer Pfanne großzügig mit Öl bedecken und erhitzen. Probeweise aus der Kartoffelmasse mit den Händen einen Kartoffelpuffer formen, gut zusammendrücken und in die Pfanne ins heiße Fett (mittlere Temperatur) legen. Wenn sich der Rand des Reibekuchens nach ein paar Minuten goldgelb verfärbt, wenden und fertig backen. Herausnehmen, auf einem Küchenkrepp abtropfen lassen und probieren.
(Tipp: Wenn die Rösti nicht größer als die Fläche des verwendeten Pfannenwenders sind, lassen sie sich leichter umdrehen ohne auseinanderzufallen.)
Ist das Testkischelje gelungen, die anderen ebenfalls backen. Fällt es auseinander, in die Kartoffelmasse etwas der aufgefangen Stärkeflüssigkeit (evtl. noch zusätzliche Kartoffelstärke) einarbeiten. Fehlt noch Würze, den Teig nochmals abschmecken und einen neuen Probedurchlauf starten.
Nachdem alle Kartoffelpuffer gebacken sind, diese optional bis zum Verzehr im Backofen warmstellen. Sobald der Apfelmus die gewünschte Konsistenz hat, diesen gegebenenfalls mit Zimt und Zucker abschmecken und zusammen mit den Grombierkischeljer anrichten, genießen.

Vegan gudd gess!

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