Ich liebe Knödel! Auch wenn die saarländische Küche traditionell eher Kartoffelknödelrezepte beinhaltet und ich wirklich durch und durch Saarländerin bin, sind trotzdem Semmelknödel meine absoluten Favoriten. Normalerweise werden sie mit Ei als Bindemittel zubereitet, doch sie können auch problemlos veganisiert werden. Das kleine Hühnerprodukt wird in der Küche einfach oft überschätzt.
In der verregneten Jahreszeit lassen sich die Knödel sehr gut mit herbstlichen Pilzgerichten oder vitaminreichen Herbstgemüsesorten kombinieren.
Hier findet ihr eins meiner würzigen Lieblingsvarianten mit Champignon-Lauch-Ragout. Die angegebenen Mengen reichen für ca. acht Knödel, von denen zwei bis drei Personen satt werden können. Aber auch wenn etwas übrig bleiben sollte, ist das kein Problem: Die Knödel können im Kühlschrank aufbewahrt werden und schmecken am nächsten Tag lecker, wenn man sie kurz in der Pfanne mit etwas Fett anbrät und zum Beispiel zu Salat isst.
Semmelknödel
300 g altbackene Brötchen
3 EL Sojamehl oder anderen Eiersatz
250 ml Sojamilch (möchte man andere Pflanzenmilch ohne Soja verwenden, evtl. noch ein wenig mehr Sojamehl hinzufügen)
2-3 EL Margarine (alternativ Pflanzenöl)
1 Zwiebel
50 g Räuchertofu
1 Prise Salz, Pfeffer, Muskat
optional 1 Prise Kala Namak (indisches Schwarzsalz)
1 EL gehackte Petersilie
1,5 l Gemüsebrühe (oder Salzwasser)
Champignon-Lauch-Ragout
3 EL Olivenöl
300 g Champignons
300 g Lauch
1 Knoblauchzehe
1 TL Senf
50 ml trockener Weißwein
150 ml Gemüsebrühe
200 ml Hafersahne (oder eine andere Pflanzensahne)
1 EL Hefeflocken
Salz, Pfeffer, Muskat
evtl. Stärke zum Binden
Für die Semmelknödel die Brötchen würfeln und in eine große Schüssel geben. Die Zwiebel würfeln und in der Margarine glasig dünsten. Zwischenzeitlich den Räuchertofu würfeln. Anschließend Tofu, Zwiebeln (inkl. Fett), Eiersatz, Petersilie und Sojamilch mit den Brötchen vermengen, kneten, salzen (inkl. Kala Namak), pfeffern, mit Muskat abrunden. Den Semmelknödelteig ca. 30 Minuten quellen lassen.
In der Zwischenzeit Champignons in dünne Scheiben, Lauch in feine Ringe schneiden, Knoblauch würfeln.
Ist der Knödelteig gut durchgezogen (er sollte weich, aber formbar sein), die Gemüsebrühe aufkochen und einen kleinen Probeknödel formen. Sobald die Brühe kocht, Hitze reduzieren und den Testknödel ca. 15. Minuten ziehen lassen. Wenn er oben schwimmt, ist er gar. Probieren, evtl. nachwürzen! Ist er gelungen, die anderen Knödel ebenso garen. Fällt er auseinander, evtl. etwas Sojamehl hinzufügen und noch mal durchkneten, neuen Probekloß machen.
Sind die Knödel alle in der Brühe, Olivenöl in einer Pfanne kräftig anbraten, Hitze reduzieren, Knoblauch und Lauch hinzufügen und ein paar Minuten mitdünsten. Dabei aufpassen, dass die Pfanne nicht zu heiß wird und der Knoblauch verbrennt.
Hitze wieder hochdrehen und das Ganze mit Weißwein ablöschen, etwas reduzieren lassen. Mit Brühe auffüllen und erneut reduzieren, die Hafersahne angießen, Hitze reduzieren, so dass alles noch leicht köchelt. Mit Hefeflocken, Salz, Pfeffer, Muskat und Senf würzen.
Falls die Soße noch zu flüssig ist, mit Stärke abbinden. Hierfür ca. 1 TL Stärke mit einem Schluck kalten Wasser verrühren bis die Stärke komplett aufgelöst ist, zum Ragout geben und nochmals aufkochen.
Sobald die Knödel oben schwimmen mit dem Ragout anrichten, evtl. mit etwas Petersilie bestreuen.
Vegan gudd gess!

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